Viel Frust, wenig Hoffnung: Istanbul zwischen den beiden Wahlgängen
Vor der Stichwahl um die türkische Präsidentschaft trübt sich in Istanbul die Stimmung unter Regierungskritiker:innen. Manche denken über eine Zukunft im Ausland nach.
Im Herbst 2021 konnten wir durch eine Förderung durch die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) für drei Wochen im Süden der Türkei – entlang an der Grenze zu Syrien – zur Situation geflüchteter Menschen recherchieren. Einen weiteren Schwerpunkt haben wir auf die kurdischen Gebiete gelegt.
Vor der Stichwahl um die türkische Präsidentschaft trübt sich in Istanbul die Stimmung unter Regierungskritiker:innen. Manche denken über eine Zukunft im Ausland nach.
Trotz der hohen Aufnahmebereitschaft der Türkei ist das Leben für Syrer:innen dort aus verschiedenen Gründen schwierig. Eine Mutter berichtet aus ihrem Alltag.
Eine Verhaftung durch den Geheimdienst kann in Syrien einem Todesurteil gleichen. Wir haben drei Folteropfer gesprochen, die bereits in den 1980er Jahren inhaftiert waren und inzwischen in die Türkei geflohen sind.
In den kurdisch-dominierten Gebieten der Türkei hat die Regierung nur wenige Anhänger:innen. Ein Besuch in Diyarbakır am Abend der ersten Runde der Präsidentschaftswahl.
In Hatay ist von einem schnellen Aufbau nach den schweren Erdbeben in der Türkei im Februar 2023 wenig zu spüren. Einwohner:innen der Provinz fühlen sich im Stich gelassen.
Durch Kinderarbeit sehen sich manche syrische Familien in der Türkei dazu gezwungen, den Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Organisation “Kids Rainbow” in Gaziantep unterstützt sie auf mehreren Wegen.
Verhaftet, abgeschoben, zurückgekehrt: Der Syrer Anas al Mustafa wehrt sich juristisch gegen das, was ihm der türkische Staat angetan hat. Doch die türkische Justiz ist ein weiteres Hindernis.
Die mehrheitlich kurdische Stadt Nusaybin liegt unmittelbar an der geschlossenen Grenze zu Syrien. Die Menschen leiden jedoch mehr unter dem Krieg, den die eigene Regierung gegen die heimische Bevölkerung führt.
In der Türkei findet die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen statt. Ein:e Spezialist:in für Sozialpolitik analysiert den Wahlprozoess.
Anas al Mustafa ist gegen seinen Willen von der Türkei nach Syrien abgeschoben worden. Inzwischen ist er wieder nach Konya zurückgekehrt und kämpft um sein Bleiberecht.
Abschiebung ohne Rechtsgrundlage: Das wirft Kurtuluş Baştimar den türkischen Behörden im Fall von Anas al Mustafa vor. Für ein faires Verfahren setzt er auf internationale Organe.
Für die Arbeiter:innen in der Türkei habe sich das Leben in den vergangenen Jahren zunehmend verschlechtert. Der Gewerkschaftsverbund Disk sieht dafür Präsident Erdoğan in der Verantwortung – und hofft auf Veränderung.
Diyarbakır und der historische Stadtteil Sur waren von den Kampfhandlungen 2015 mit am stärksten Betroffen. In der Folge ändert sich die Demografie des Viertels.
Die HDP setzt sich in der Türkei für Minderheiten und einen Frieden im Konflikt um autonome kurdische Gebiete ein. Damit gerät sie selbst ins Fadenkreuz der Regierung.
Freier Journalist aus Bremen, Volontariat beim WESER-KURIER. Mitgründer von Witness Europe und Report vor Ort.
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